Mandranex - eine viel zu lange (Auto-)Biographie
Wer hätte es gedacht?
Alles fing ganz harmlos an. Und wie das meistens so ist, verselbständigen sich solche Dinge, und eh man sich versieht, steckt man in der Angelegenheit tiefer drin als man dachte oder wollte. Wenn mir das mal einer vorher gesagt hätte. Andererseits - hätte das auch nur igendwas geändert? Vermutlich nein. Jetzt aber schön der Reihe nach...
Was vorher war
Es muss kurz vor Weihnachten 2005 gewesen sein. Als begeisterter (Solo-) Rollenspieler hatte ich so weit alles durchgespielt. Darunter natürlich vor allem die Klassiker Diablo 1 und 2, Gothic 1 und 2 sowie Morrowind. Neues Futter gab’s nicht; wer erinnert sich nicht an die ewigen Terminverschiebungen von Gothic 3 (was immer noch nicht erhältlich ist) sowie dem Morrowind-Nachfolger Oblivion (den gibt´s ja inzwischen - unglaublich aber wahr - aber mit wirklich eklatanten Übersetzungsschwächen in der deutschen Version und einigen fiesen Bugs). Kurzum, aus der Not heraus und voller Verzweiflung war ich schon dabei, die verstaubte Diablo-2-Spielepackung aus dem Keller zu holen und mir den Pixelsalat (für heutige Verhältnisse) ein drittes Mal anzutun, da meinte ein Arbeitskollege: "Also, ich spiele ja WoW seit einem Jahr. Installier´s Dir doch mal, dazu gibt´s gerade eine Testaktion." Ich winke schon mal ab. Ich bin nun mal ein eingefleischter Solo-Spieler, mit Multiplayer-Spielen kann ich (zu diesem Zeitpunkt) überhaupt nix anfangen. Da muss man dann ja mit Leuten spielen und chatten, die man noch nie im Leben gesehen hat. Ich bin von Natur aus eher schüchtern (auch wenn manche etwas anderes behaupten). Und sind die Frauen da wirklich Frauen? Nene, lass mal gut sein.
Eine schwere Geburt
Der Kollege bohrt weiter, und irgendwann gebe ich halt nach; zumal der Reiz von Diablo 2 doch ein wenig verflogen ist. Es beginnt die Installations-Arie (kann mir mal einer erklären, wieso die Installation so ewig lange dauert? Die haben doch nen Vogel), gefolgt von der Patch-Arie (Download-Update-Download-Update...) und als ganz besonderes Bonbon zu Jahrebeginn noch die Latenz-Arie (Wo sind denn auf einmal alle hin? Wieso kann ich nicht looten? Na, dann lauf ich halt mal weiter. Ähh, wieso bin ich denn jetzt auf einmal tot? Vielen Dank auch, Blizzard). Mein Krieger bringt´s in der Testphase bis zu Level 9. Aber insbesondere die Latenzprobleme und der gegenüber Gothic/Morrowind doch sehr übersichtliche Tiefgang (allein für die Charakterbildung hab ich bei Morrowind ewig gebraucht) werfen bei mir schnell die Überlegung auf, ob ich für so was einmalig 40 EURO und dann auch noch monatlich 13 EURO in die Hand nehmen will. Aber irgendwie hat das Spiel einen besonderen Reiz. Was soll’s - wenn’s keinen Spaß macht, sind halt 50 Flocken weg. Das sind in meiner Währung gerade mal 14 Hefeweizen, also ein Besuch in ner Kneipe. Das werd ich noch verkraften.
Der Suchteffekt
Mandranex wächst und gedeiht. Zunehmend spiele ich mit anderen, lerne die Bedienung des Chattens, weiß, dass SW nicht die Abkürzung für Südwest ist (ich habe also jahrelang mit einer Lüge gelebt), kann Mandranex tanzen, weinen und lachen lassen und schaffe es doch tatsächlich, im 10-Fingersystem ein :-) hinzuzaubern, ohne mir die Finger zu brechen. Die Sucht hat mich endgültig befallen. Manchmal wache ich morgens auf und grüble unter der Dusche über Items oder ärgere mich über meine wirklich dämlichen Aktionen in Instanzen (Ami & Mamsell: Stichwort Edelstein in Uldaman). Ich komme nicht umhin, zuzugeben, das WoW einfach einen Höllenspaß macht. Wer behauptet hier, ich könne mit MP nichts anfangen? Ja, kann man denn auch noch anders spielen?
Der Status Quo
Mandranex steht kurz vor dem 50. Zirkel. Ein zurück gibt es natürlich längst nicht mehr. Ich fluche über die Preise für das Krieger-Rüstungsset, lerne ständig neue Abkürzungen (afk, re, ooc,...gibt´s dafür eigentlich irgendwo ne Gesamtliste?), spiele zunehmend sicherer und besser, freue mich über jeden Levelaufstieg immer noch wie ein kleines Kind, fühle mich einfach sauwohl in Azeroth. Das Sahnehäubchen ist der Zirkel der Tapferen. Keine Gildenaufträge, kein 25seitiger Kodex, keine Probezeit, keine Rats-/Mentor-/Was-weiß-ich-Grerangel, sondern einfach Gleichgesinnte, die den Spielspaß teilen wollen und (ich zitiere Macolí) "nicht alles bierernst nehmen". Dazu auch noch einige andere Familienmütter und -väter. Und gespielt wird immer mit einer ordentlichen Portion an Wortwitz und ein paar Seitenhieben zum Schmunzeln (Ami, meine Armbrust knarzt nicht; ich öle sie immer gründlich. Und mein Outfit mag nett bunt sein, aber es hat mir schon oft den Hintern gerettet). Da passt einfach alles zusammen.
Der Ausblick
Es gibt noch viel zu tun in Azeroth. Mandranex arbeitet langsam, aber zielstrebig auf die 60 zu. Und dann fängt der Spaß erst an. Die Veteranen der Gilde wecken natürlich Begehrlichkeiten. Ich kann’s kaum erwarten, endlich auf epische Items zu stoßen. Und ich freue mich auf knallharte Quests, die ich hoffentlich zunehmend mit Mitstreitern der Gilde lösen kann (immer mit dem Wissen, das hier keiner böse ist, wenn man sich familienbedingt aus einer Instanz mal kurz, wenn´s dumm läuft auch komplett, ausklinken muss). Dann ist da noch Elanoriel, ein Elfenjäger im 19. Zirkel und Blutsbruder von Mandranex, und ich habe das Gefühl, dass beide demnächst noch einen Priester kennenlernen werden. Für Spaß ist also gesorgt. Ehrlich gesagt, tun mir die Spielehersteller im Moment direkt ein bisschen leid. Ich glaube, ich brauche für lange Zeit kein anderes Spiel mehr.
Die Schattenseiten
Hast Du Familie und bist berufstätig, bleibt zwangsläufig nicht viel Freizeit übrig. Daher schwingt bei mir immer das schlechte Gewissen mit, wenn ich viele der wenigen freien Stunden in Azeroth und nicht im wirklichen Leben mit der Familie verbringe. Das werde ich auch nicht ändern können, das ist der Preis für den Spielspaß, mein Hobby. Auch frage ich mich, ob der Sinn des Lebens wirklich darin begründet sein kann, so viel Zeit in einer Fantasywelt zu verbringen. Für mich immer noch besser als Fernsehen (wie auch immer man das nach der Reform der Rechtschreibreform schreibt), und insbesondere die kommunikativen Elemente in einem MP-Game sind einfach klasse. Ansonsten ist noch ein Schlafdefizit festzustellen, wenn man mal wieder großspurig kund tut, die Bettzeit würde um 22:00 Uhr beginnen, es aber irgend jemand geschafft hat, aus Deinem Leben weitere drei Stunden zu klauen und Du dann um 1:00 Uhr todmüde, aber zufrieden ins Bett fällst (wo Dich Dein Zweijähriger weitere fünf Stunden später rausholt mit der Bitte, nein dem Befehl, Du mögest doch mit ihm gefälligst spielen - und zwar nicht Computer, sondern mit Matchbox-Autos).
Wieso das alles?
Ich bin noch nicht allzu lange Gildenmitglied. In der kurzen Zeit habe ich aber schon ein gewisses Vertrautheits-/Wohlgefühl entwickelt, nicht zuletzt, weil ich so nett aufgenommen wurde. Es ist einfach schön, wenn Dich die anderen am Spielgeschehen teilhaben lassen - egal, ob man zusammen spielt oder auch mal alleine und dabei nur den Chat verfolgt. Deswegen habe ich mir gedacht, ich nutze mal den Blog und plaudere ein bisschen aus dem Nähkästchen, damit Ihr einen Einblick bekommt, WER Mandranex ist.
Ich hoffe, Ihr seid beim Lesen dieser vielen Zeilen jetzt nicht eingeschlafen. Sollte Euer Kopf jedoch vor Müdigkeit auf die Tastatur gesunken sein, so kann ich Euch versprechen, das die Tastenabdrücke auf der Stirn nach kurzer Zeit verschwinden. Auf ein baldiges Wiedersehen in Azeroth freut sich
Mandranex
Alles fing ganz harmlos an. Und wie das meistens so ist, verselbständigen sich solche Dinge, und eh man sich versieht, steckt man in der Angelegenheit tiefer drin als man dachte oder wollte. Wenn mir das mal einer vorher gesagt hätte. Andererseits - hätte das auch nur igendwas geändert? Vermutlich nein. Jetzt aber schön der Reihe nach...
Was vorher war
Es muss kurz vor Weihnachten 2005 gewesen sein. Als begeisterter (Solo-) Rollenspieler hatte ich so weit alles durchgespielt. Darunter natürlich vor allem die Klassiker Diablo 1 und 2, Gothic 1 und 2 sowie Morrowind. Neues Futter gab’s nicht; wer erinnert sich nicht an die ewigen Terminverschiebungen von Gothic 3 (was immer noch nicht erhältlich ist) sowie dem Morrowind-Nachfolger Oblivion (den gibt´s ja inzwischen - unglaublich aber wahr - aber mit wirklich eklatanten Übersetzungsschwächen in der deutschen Version und einigen fiesen Bugs). Kurzum, aus der Not heraus und voller Verzweiflung war ich schon dabei, die verstaubte Diablo-2-Spielepackung aus dem Keller zu holen und mir den Pixelsalat (für heutige Verhältnisse) ein drittes Mal anzutun, da meinte ein Arbeitskollege: "Also, ich spiele ja WoW seit einem Jahr. Installier´s Dir doch mal, dazu gibt´s gerade eine Testaktion." Ich winke schon mal ab. Ich bin nun mal ein eingefleischter Solo-Spieler, mit Multiplayer-Spielen kann ich (zu diesem Zeitpunkt) überhaupt nix anfangen. Da muss man dann ja mit Leuten spielen und chatten, die man noch nie im Leben gesehen hat. Ich bin von Natur aus eher schüchtern (auch wenn manche etwas anderes behaupten). Und sind die Frauen da wirklich Frauen? Nene, lass mal gut sein.
Eine schwere Geburt
Der Kollege bohrt weiter, und irgendwann gebe ich halt nach; zumal der Reiz von Diablo 2 doch ein wenig verflogen ist. Es beginnt die Installations-Arie (kann mir mal einer erklären, wieso die Installation so ewig lange dauert? Die haben doch nen Vogel), gefolgt von der Patch-Arie (Download-Update-Download-Update...) und als ganz besonderes Bonbon zu Jahrebeginn noch die Latenz-Arie (Wo sind denn auf einmal alle hin? Wieso kann ich nicht looten? Na, dann lauf ich halt mal weiter. Ähh, wieso bin ich denn jetzt auf einmal tot? Vielen Dank auch, Blizzard). Mein Krieger bringt´s in der Testphase bis zu Level 9. Aber insbesondere die Latenzprobleme und der gegenüber Gothic/Morrowind doch sehr übersichtliche Tiefgang (allein für die Charakterbildung hab ich bei Morrowind ewig gebraucht) werfen bei mir schnell die Überlegung auf, ob ich für so was einmalig 40 EURO und dann auch noch monatlich 13 EURO in die Hand nehmen will. Aber irgendwie hat das Spiel einen besonderen Reiz. Was soll’s - wenn’s keinen Spaß macht, sind halt 50 Flocken weg. Das sind in meiner Währung gerade mal 14 Hefeweizen, also ein Besuch in ner Kneipe. Das werd ich noch verkraften.
Der Suchteffekt
Mandranex wächst und gedeiht. Zunehmend spiele ich mit anderen, lerne die Bedienung des Chattens, weiß, dass SW nicht die Abkürzung für Südwest ist (ich habe also jahrelang mit einer Lüge gelebt), kann Mandranex tanzen, weinen und lachen lassen und schaffe es doch tatsächlich, im 10-Fingersystem ein :-) hinzuzaubern, ohne mir die Finger zu brechen. Die Sucht hat mich endgültig befallen. Manchmal wache ich morgens auf und grüble unter der Dusche über Items oder ärgere mich über meine wirklich dämlichen Aktionen in Instanzen (Ami & Mamsell: Stichwort Edelstein in Uldaman). Ich komme nicht umhin, zuzugeben, das WoW einfach einen Höllenspaß macht. Wer behauptet hier, ich könne mit MP nichts anfangen? Ja, kann man denn auch noch anders spielen?
Der Status Quo
Mandranex steht kurz vor dem 50. Zirkel. Ein zurück gibt es natürlich längst nicht mehr. Ich fluche über die Preise für das Krieger-Rüstungsset, lerne ständig neue Abkürzungen (afk, re, ooc,...gibt´s dafür eigentlich irgendwo ne Gesamtliste?), spiele zunehmend sicherer und besser, freue mich über jeden Levelaufstieg immer noch wie ein kleines Kind, fühle mich einfach sauwohl in Azeroth. Das Sahnehäubchen ist der Zirkel der Tapferen. Keine Gildenaufträge, kein 25seitiger Kodex, keine Probezeit, keine Rats-/Mentor-/Was-weiß-ich-Grerangel, sondern einfach Gleichgesinnte, die den Spielspaß teilen wollen und (ich zitiere Macolí) "nicht alles bierernst nehmen". Dazu auch noch einige andere Familienmütter und -väter. Und gespielt wird immer mit einer ordentlichen Portion an Wortwitz und ein paar Seitenhieben zum Schmunzeln (Ami, meine Armbrust knarzt nicht; ich öle sie immer gründlich. Und mein Outfit mag nett bunt sein, aber es hat mir schon oft den Hintern gerettet). Da passt einfach alles zusammen.
Der Ausblick
Es gibt noch viel zu tun in Azeroth. Mandranex arbeitet langsam, aber zielstrebig auf die 60 zu. Und dann fängt der Spaß erst an. Die Veteranen der Gilde wecken natürlich Begehrlichkeiten. Ich kann’s kaum erwarten, endlich auf epische Items zu stoßen. Und ich freue mich auf knallharte Quests, die ich hoffentlich zunehmend mit Mitstreitern der Gilde lösen kann (immer mit dem Wissen, das hier keiner böse ist, wenn man sich familienbedingt aus einer Instanz mal kurz, wenn´s dumm läuft auch komplett, ausklinken muss). Dann ist da noch Elanoriel, ein Elfenjäger im 19. Zirkel und Blutsbruder von Mandranex, und ich habe das Gefühl, dass beide demnächst noch einen Priester kennenlernen werden. Für Spaß ist also gesorgt. Ehrlich gesagt, tun mir die Spielehersteller im Moment direkt ein bisschen leid. Ich glaube, ich brauche für lange Zeit kein anderes Spiel mehr.
Die Schattenseiten
Hast Du Familie und bist berufstätig, bleibt zwangsläufig nicht viel Freizeit übrig. Daher schwingt bei mir immer das schlechte Gewissen mit, wenn ich viele der wenigen freien Stunden in Azeroth und nicht im wirklichen Leben mit der Familie verbringe. Das werde ich auch nicht ändern können, das ist der Preis für den Spielspaß, mein Hobby. Auch frage ich mich, ob der Sinn des Lebens wirklich darin begründet sein kann, so viel Zeit in einer Fantasywelt zu verbringen. Für mich immer noch besser als Fernsehen (wie auch immer man das nach der Reform der Rechtschreibreform schreibt), und insbesondere die kommunikativen Elemente in einem MP-Game sind einfach klasse. Ansonsten ist noch ein Schlafdefizit festzustellen, wenn man mal wieder großspurig kund tut, die Bettzeit würde um 22:00 Uhr beginnen, es aber irgend jemand geschafft hat, aus Deinem Leben weitere drei Stunden zu klauen und Du dann um 1:00 Uhr todmüde, aber zufrieden ins Bett fällst (wo Dich Dein Zweijähriger weitere fünf Stunden später rausholt mit der Bitte, nein dem Befehl, Du mögest doch mit ihm gefälligst spielen - und zwar nicht Computer, sondern mit Matchbox-Autos).
Wieso das alles?
Ich bin noch nicht allzu lange Gildenmitglied. In der kurzen Zeit habe ich aber schon ein gewisses Vertrautheits-/Wohlgefühl entwickelt, nicht zuletzt, weil ich so nett aufgenommen wurde. Es ist einfach schön, wenn Dich die anderen am Spielgeschehen teilhaben lassen - egal, ob man zusammen spielt oder auch mal alleine und dabei nur den Chat verfolgt. Deswegen habe ich mir gedacht, ich nutze mal den Blog und plaudere ein bisschen aus dem Nähkästchen, damit Ihr einen Einblick bekommt, WER Mandranex ist.
Ich hoffe, Ihr seid beim Lesen dieser vielen Zeilen jetzt nicht eingeschlafen. Sollte Euer Kopf jedoch vor Müdigkeit auf die Tastatur gesunken sein, so kann ich Euch versprechen, das die Tastenabdrücke auf der Stirn nach kurzer Zeit verschwinden. Auf ein baldiges Wiedersehen in Azeroth freut sich
Mandranex
Mandranex - 8. Mai, 19:23
:)
lg ami